Botulinum:
Schön und glücklich durch Botox.
Neues zum Multitalent Botulinum:
Vom „Gift“ zum Medikament: Karriere eines Wirkstoffs
Botulinumtoxin ist ein in der Natur vom Bakterium Clostridium botulinum gebildetes Eiweiß. Die heutzutage als Medikament zugelassenen Botulinumproteine sind durch Herstellung, Reinheit und Dosierung nicht mehr mit dem „Gift“ der Entdeckertage zu vergleichen. Daher sprechen Experten weltweit bei dem als Medikament zugelassenen Protein richtigerweise bevorzugt von Botulinum.
Falten glätten und Stimmung heben:
Botulinum wurde vor allem als Mittel gegen Mimikfalten bekannt, welches die Zornesfalte zwischen den Augenbrauen oder die Querfalten auf der Stirn glättet. Auch bei „Krähenfüßen“ an den Augen und Plisséefältchen an der Oberlippe hat sich das Präparat bestens bewährt. Geschickt eingesetzt und in der Hand des erfahrenen Experten kann Botulinum es mit einem kleinen Facelift aufnehmen: Augenbrauen, Stirn, hängende Mundwinkel und Wangen lassen sich effektiv und schonend anheben- ohne Skalpell. Das Medikament wird in der Anti- Aging- Medizin in sehr starker Verdünnung und nur in äußerst geringen Dosierungen verwendet- interessanterweise kennt man seit Jahren sich immer mehr verdichtende Hinweise für positive Effekte, welche über die rein faltenglättende Wirkung des Präparates hinausgehen.
Neurologen aus der Schweiz und Deutschland untersuchten den Einfluss einer Behandlung der „Zornesfalte“ (Glabellaregion) mit Botulinum auf die Symptome einer Depression. Behandelt wurde nach dem in der Ästhetik entwickelten und praktizierten Schema. Dabei ergab sich, dass selbst nur eine einmalige, wohlgemerkt rein „ästhetische“ Behandlung der Falten einen deutlichen und über den Beobachtungszeitraum eher noch zunehmenden verbessernden Effekt zeigte auch bei Patienten, welche auf vorangegangene antidepressive Behandlung nicht ausreichend angesprochen hatten. Als zugrunde liegendes Wirkprinzip wird ein sog. „Biofeedback- Mechanismus“ zwischen mimischer Gesichtsmuskulatur und Gemütszustand vermutet: Negative Emotionen wie Ärger, Angst und Traurigkeit gehen mit einer erhöhten Aktivität der „Zornesfaltenmuskeln“ einher. Die Entspannung der überaktiven Muskeln führt daher zwangsläufig zu einer Stimmungsaufhellung.
Macht Botulinum also glücklich?
Eine Steigerung des Wohlbefindens und eine Verringerung negativer Gefühle konnte auch an nicht depressiv erkrankten Patienten nach Behandlung der Zornesfalten zur Faltenglättung durch mehrere europäische Studien nachgewiesen werden. Inzwischen liegen noch unveröffentlichte Studienergebnisse aus den USA vor, welche an weit größeren Fallzahlen ebenfalls diese Ergebnisse bestätigen.